Notärzte tagen! Für jeden Krisenfall vorbereitet sein
Im entscheidenden Moment die richtigen lebensrettenden Maßnahmen ergreifen! Das ist das Ziel der Notärztinnen und Notärzte in Kärnten - und darauf bereiten sie sich gewissenhaft vor.
Bei den 39. Notfalltagen im Stift Ossiach von Donnerstag, 16. Mai., bis Samstag, 18. Mai 2024, spielen sie zahlreiche Krisensituationen durch und erarbeiten die optimalen medizinischen Strategien. Hunderte Notärztinnen und Notärzte aus Kärnten und den Nachbarregionen stärken damit ihr Knowhow und ihre Handlungskompetenz in Notfällen.
Für den Präsidenten der Kärntner Ärztekammer Dr. Markus Opriessnig, der selbst ausgebildeter Notarzt ist, sind die Notfalltage ein unverzichtbarer Teil des umfangreichen Ausbildungsprogrammes der Ärzteschaft. „Es ist den Kolleginnen und Kollegen zu danken, dass sie der Qualitätssicherung und Fortbildung einen großen Stellenwert einräumen. Die Teilnahme an den Notfalltagen zeigt ihr Engagement zum Wohl der Patienten“, betont er.
„In den letzten Jahren konnten die Behandlungsergebnisse durch eine verbesserte Rettungskette, eine multidisziplinäre Versorgung im Schockraum, neue Operationstechniken und eine moderne Intensivtherapie optimiert werden. Bei den Notfalltagen geht es darum, dass den Kollegen der letzte Stand des Wissens präsentiert wird und die optimalen Handlungsabläufe u.a. bei Unfällen mit vielen Verletzten dargestellt und praktisch geübt werden“, erklärt der Referent für Notfall- und Katastrophenmedizin in der Ärztekammer und Organisator der Notfalltage Ing. Dr. Michael Obmann. Hier spiele auch das 2016 gegründete Traumanetzwerk Kärnten, eine Kooperation der größten Kärntner Spitäler, eine wesentliche Rolle.
Die Praxisnähe sei ein wesentliches Merkmal der Notfalltage. Heuer komme dies besonders zum Ausdruck, indem umfassend Notfälle durchgespielt werden, mit denen die niedergelassene Ärzteschaft in ihren Ordinationen konfrontiert ist.
Ing. Dr. Obmann, der auch Landesfeuerwehrarzt ist, hebt den fachübergreifenden Charakter der Notfalltage hervor. Das Informationsangebot richtet sich nicht nur an die Ärzteschaft, sondern auch an alle Organe des Zivilschutzes. Nur wenn alle richtig zusammenarbeiten, bringt die Hilfe für Opfer maximale Effizienz. So werden in Ossiach u.a. auch die Lehren und Erfahrungen aus der Hochwasserkatastrophe des Vorjahres (Tief Zacharias) oder des Busunfalles in Friesach mit einem Todesopfer und neun Verletzten analysiert.
Ein weiterer Schwerpunkt ist eine der größten Herausforderungen für Notärzte: Sie müssen oft unter widrigsten äußeren Verhältnissen, Schwerverletzte vor dem Erstickungstod retten, indem sie die Atemwege in Höhe des Kehlkopfes oberhalb der Luftröhre öffnen. Dazu wird ein eigener Workshop angeboten.
Klagenfurt/WS, am 16. Mai 2024